Käse ist eine weit verbreitete und beliebte Zutat in vielen Gerichten auf der ganzen Welt. Seine leckere cremige Textur, der reiche Geschmack und die Vielfalt der Sorten machen ihn zu einem fixen Lebensmittel-Bestandteil der meisten Kulturen. Doch für manche Menschen kann Käse zu einer regelrechten Sucht werden. Aber warum ist das so?
Hohe Mengen an Casein können dazu führen, dass man süchtig nach Käse wird
Ein wichtiger Grund liegt in den Inhaltsstoffen des Käses, insbesondere bei seinem hohen Gehalt an Casein. Casein ist ein Protein, das in Milchprodukten wie Käse vorkommt und während der Verdauung in kleine Eiweißbausteine, auch Peptide genannt, zerlegt wird. Eines dieser Peptide ist das sogenannte Casomorphin. Dieses Casomorphin hat eine ähnliche Struktur wie Opioide, die meist eine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung haben. Diese Art des Morphins bindet an bestimmte Hormonrezeptoren, die Opioidrezeptoren, in unserem Gehirn und löst so ein angenehmes Gefühl aus. Dieser Effekt kann zu Entspannung und Euphorie führen. Sobald man dann zum Beispiel nach einem stressigen Tag ein Stück Käse isst, wirkt dieser entspannend und befriedigend auf uns, wodurch die Gefahr der Käse-Sucht entsteht.
Die Gefahr vor Käse-Sucht liegt jedoch nicht nur beim Casomorphin
Zusätzlich enthält Käse auch größere Mengen an Fett und Salz, die zwar zur Geschmacksintensität beitragen, dadurch aber das Verlangen nach Käse verstärken können. Das Fett im Käse liefert reichlich Energie und verleiht ihm eine cremigere Textur, während das Salz den Geschmack pikanter macht und so das Belohnungszentrum im Gehirn verstärkt stimuliert.
Viele Faktoren spielen bei der Suchtentwicklung eine Rolle
So wie in vielen Aspekten des Lebens, ist auch hier zu beachten, dass jeder Mensch einzigartig ist. Somit ist auch nicht jeder gleichermaßen von einer Käse-Sucht gefährdet. Einige Menschen können Käse ohne Probleme in Maßen genießen, während andere Schwierigkeiten haben, ihren Konsum zu kontrollieren. Genetische, psychologische und soziale Faktoren können alle eine Rolle spielen.
Wenn Käsekonsum zu einem Problem wird und er das normale Leben beeinträchtigt, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe durch Expert*innen in Anspruch zu nehmen. Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen und Suchtexpert*innen können dabei unterstützen, den Umgang mit einer möglichen Käsesucht zu verstehen und geeignete Strategien zu entwickeln um diese zu besiegen.
Fazit
Insgesamt zeigt die Käse-Sucht, dass bestimmte Bestandteile im Käse und in anderen Milcherzeugnissen eine suchterzeugende Wirkung haben können. Die Kombination aus Casomorphin, Fett und Salz kann dazu führen, dass einige Menschen Schwierigkeiten haben, ihren Käsekonsum zu kontrollieren und gesund zu gestalten. Es ist wichtig, bewusst mit seinem Käseverzehr umzugehen und im Zweifelsfall professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine gesunde Balance zu finden.